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Mendl zeitzt die Zeitzer an

Michael Mendl

Mendl Festpiele Zeitz. Erfolgreicher Auftakt im Zeitzer Dom.

Michael Mendl

Wer hätte schon erwartet, dass Michael Mendl vor seinem Publikum im gut gefüllten Zeitzer Dom sogar auf die Knie gehen würde? Immerhin, Mendl ist 75 und kniet vor seiner Sopranistin, passend zum Musikstück. Allein, der Kniefall war es nicht, der dem Publikum heute zum Auftakt der Mendl Festspiele Lust auf mehr machte.

Wenn Michael Mendl liest erzählt er Geschichten. Mit enorm vitaler und dynamischer Stimme, passender Mimik und Gestik wusste er die Texte Robert Walsers wohl betont an die ZuhörerInnen zu bringen. Ein Schauspieler eben mit Leib und Seele.

Exzellent die von den Solisten zu den Texten selbst ausgewählten Musikstücke. Jedes, von SpitzensolistInnen vorgetragen, für sich hörenswert und doch jedes für sich einen Bogen schlagend von Text zu Text. Die „Hommage an die Musik und den Gesang“ wurde so, was sie sein sollte – ein Gesamtkunstwerk. Das gefiel.

Mendl und seine Gäste hielten Wort und zeitzten* das Zeitzer Publikum kräftig an, das dieses ungewöhnliche doch sehr schöne Programm mit reichlich Beifall gut annahm. Offensichtlich war am Ende – die Freude ist auf beiden Seiten, bei Publikum und Machern. Und Michael Mendl selbst? Sah sich nach seinem Kniefall angesichts der Begeisterung zu weiteren Übungen veranlasst, bedankte sich mit schwungvoller Verbeugung und schwang winkend beide Hände in die Höhe. Dem macht das Zeitzen richtig Spaß. Uns auch.

* „zeitzen“ – ein Wort, das Michael Mendl in einem Interview verwandte auf die Frage, was er in Zeitz machen wolle.

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